Warteschlangen

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Warteschlangen, wohin man schaut - sei es der Bäcker, das Meldeamt - die Suppenküche. Wer den Kopf der Schlange kontrolliert, besitzt die Macht. Die Schlangenglieder machtlos - können nur warten oder gehen. Ist das möglich?

Wenn schon warten in der Schlange, dann für etwas schönes - nicht lebensnotwendiges: Ein Konzertbesuch, Theater, Lesung!

Das wäre schön - relativ, weil wer wartet schon gerne.

Wenn man der Schlange den Kopf abreißt, regiert die Schwarmintelligenz.

Die einen schwärmen, die anderen sagen: "Schwamm drüber."

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Kommentare

Kommentar von Peter Hoops |

„Wer den Kopf der Schlange kontrolliert, besitzt die Macht.“

Solches Kontrollieren steckt zB im „Der Nächste bitte“ in der Sprechstunde.
Ist das Macht oder nur planmäßiger Ab-Lauf? So wie das Wasser aus der Wanne abgelaufen ist.

Und wer an den Kopf vorgerückt ist, für den ist die Schlange belanglos geworden, ihre Bedeutung fällt auf einen Schlag in sich zusammen.

„Schlangenglieder machtlos - können nur warten oder gehen.“

Aber sie rücken unaufhaltsam vor, ein dynamischer Pro-Zess, eine Pro-Zedur.

Aus der Schlange fliehen ist sinnlos, zeigt fehlende Geduld.

Warten ist wertfrei – Warten auf die Hinrichtung (das „dead row“-Syndrom, Warten auf die Blinddarmoperation).
Warten gehört zum Leben. Nur im Paradies fügt sich alles ohne Warten zusammen.

Problem der Langeweile, in der wir die eigene Leere erfahren. „das Leiden an der sinnentleerenden Zeit. Eine Begegnung mit dem Nichts, existenzieller Zustand der Sinnferne“. (Rüdiger Safranski)
Die Langeweile rückt den Menschen vor das Nichts. (Kierkegaard)
Sich der Langeweile zu überlassen, ist schwer, weil wir der Welt verfallen wollen und nicht aus ihr herausfallen, wie es in der Langeweile geschieht. Indem man nichts mit sich anfangen kann, beginnt das Nichts etwas mit einem anzufangen.(R.S.)
Das Wesen der Langeweile führt Heidegger zum Wesen der Zeit. Sie steht, sie bannt. Es bleibt eine treibende Rastlosigkeit, die sich mit nichts mehr verbinden kann. So entgleitet dem Gelangweilten nicht nur die Welt, sondern auch das eigene Selbst. Übrig bleibt nur die Zeit, mit der man nicht mehr mitgeht.

„Wenn man der Schlange den Kopf abreißt, regiert die Schwarmintelligenz.“

DEF.; „gezielter Einsatz von Fähigkeiten von Individuen und der Macht der Masse zur Lösung von Problemen und Bewältigung von Anforderungen“.

Die Schlange steht für geordnetes Warten; dass es quälend sein kann, ändert nichts an seiner Notwendigkeit. Wie sollte da Schwarmintelligenz bei Wegfall der Schlange helfen?

Kommentar von JBo |

Wenn die Schwarmintelligenz die Schlange regiert, ist der Mächtige machtlos und kann nur warten, was der Schwamm ausbrütet...

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